Sicko

Sicko

SICKO ist ein beklemmender Trip in eine Welt, wo Krankenhäuser nicht zahlungsfähige Patienten auf die Straße setzen, wo sich Menschen für Arztrechnungen heillos verschulden und profitorientierte Versicherungen lebensrettende Operationen verweigern. Die Dokumentation rüttelt aber nicht nur mit bewegenden Schicksalen auf, sondern überzeugt auch durch den Michael Moore-typischen sarkastischen Witz.

Nach wie vor ist der aufsässige Rebell Michael Moore ein Garant für Schlagzeilen: Mit dem Oscar®-preisgekrönten „Bowling for Columbine“ sezierte er die Waffen- und Gewaltbesessenheit seiner Landsleute, mit „Fahrenheit 9/11“ feuerte er eine Breitseite auf Präsident Bush und gewann die Goldene Palme in Cannes.

Aber SICKO ist nun wohl sein umfassendster und emotionalster Versuch, mit der Waffe des Pamphlets als David gegen Goliath anzutreten. Schon im Vorfeld sorgten Moores Pläne bei Versicherungs- und Pharmakonzernen für Panikreaktionen: Firmenleitungen hielten ihre Mitarbeiter an, nach verdächtigen Filmteams Ausschau zu halten. Doch im Mittelpunkt von SICKO stehen nicht die Täter, sondern die Opfer. Und Moore porträtiert ihre Schicksale so überzeugend, dass er nebenbei alle Kritik, die in letzter Zeit an seiner Person und seinen Methoden laut wurde, spielend entkräftet.